Montag, 27. April 2009

"Ich wollte einfach nicht aufgeben"

Manche Dinge MUSS man wissen.
Und diese gehört für jeden Aufgaberinger einfach dazu.
Soviel zu dem Thema weitermachen wenn es auch anfängt weh zu tun...



"Ringer-Finale Olympia 1984: Im Endkampf um die Goldmedaille im griechisch-römischen Stil im Bantamgewicht standen sich bei den Olympischen Spielen 1984 der Japaner Masaki Eto und der Deutsche Pasquale Passarelli gegenüber. Passarelli führte nach Punkten, als Eto ihn in eine nahezu aussichtslose Lage auf die Matte brachte. Doch Passarelli gelang es, mit einer nie gesehenen, gegen alle Angrifssversuche des Japaners über 84 Sekunden durchgehaltenen Brücke seinen Vorsprung über die Zeit zu retten und die Goldmedaille zu gewinnen."



"Ich wollte einfach nicht aufgeben"

Über die Brücke zum Sieg: Ein Kraftakt der Extraklasse machte den Ringer Pasquale Passarelli 1984 zur Sportlegende. Bei den Spielen von Los Angeles hielt er anderthalb Minuten in unglaublicher Position aus - und gewann olympisches Gold. Im Interview erinnert sich Passarelli an den historischen Finalkampf.

einestages: Und was haben Sie gedacht?

Passarelli: In der Situation da unten habe ich als Erstes gedacht: Oh, wie kommst du jetzt hier raus? Von außen habe ich dann gehört, wie unser Masseur und auch der Bundestrainer mir zugerufen haben: Noch vierzig Sekunden, noch dreißig Sekunden.

einestages: Sie wussten also immer, wie lange Sie noch durchhalten müssen?

Passarelli: Ja. Und als es dann noch zwanzig Sekunden waren, habe ich gewusst, das will ich nicht mehr hergeben. Es ist halt doch ein Unterschied, ob man Zweiter oder Erster wird. Ich wollte Erster werden.

einestages: Das Ganze sah sehr schmerzhaft aus, war es das auch?

Passarelli: Das war es. Aber im Kampf empfindet man das nicht. Erst hinterher. Der linke Arm war noch nach einer Woche taub. Er war so abgedrückt, dass er eine zeitlang kein Blut mehr bekommen hat. Vielleicht war auch der Nerv ein wenig in Mitleidenschaft gezogen. Aber ein Ringer hat ja ständig Schmerzen. Man kennt das. Die Nase war noch lädiert von den Vorkämpfen. Als Ringer muss man mit Schmerzen auskommen.

einestages: Was war ausschlaggebend für ihren Sieg: Ihr unglaublicher Wille oder das optimale Training?


Passarelli: Da gibt es nicht nur einen Punkt, den man herausnehmen kann. Es sind die Trainingspartner. Ohne die geht es nicht. Die Trainer, natürlich Heinz Ostermann als Bundestrainer, die Ärzte und Physiotherapeuten. Und zum Schluss kommt der Wille. Er ist der Punkt auf dem i. Wenn man in so einer Situation liegt, hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man gibt auf und wird Zweiter. Oder man macht weiter und wird Erster. Ich wollte einfach nicht aufgeben. Es sind viele Kleinigkeiten, die da zusammenkommen. Im Grunde bin ich dem Eto auch noch dankbar. Wenn er mich aus dem Griff herausgelassen hätte, hätte er vielleicht noch einmal ein paar Durchdreher machen können und vielleicht sogar gewonnen - so kaputt wie ich war.

Dienstag, 14. April 2009

RISE OF THE FOOTSOLDIER

Wenn es jemand verdient hat eines eigenen Blog Eintrages würdig zu sein dann ist es unser Jan.


Hat angefangen in unserer "grossen" Bande als kleinster und schwächster.
Ist verwurstet worden bis zum geht nicht mehr. Und weit darüber hinaus.
Hat als einziger flying Armbars rausgehauen und ist dafür zum Dank von Unwissenden geslamt worden. ;)
Hat sich sowohl vom technischen Bewegungsablauf schwer getan als auch vom Kraftniveau.
Hat in seinem Leben bis dato keinen sonderlich erwähnenswerten Sport gemacht.

Hat zweimal in Ede gut gekämpft aber aufgrund mangelnder Power die Triangel nicht zubekommen und unglücklich verloren...



Nicht gerade "die Erfolgeschichte" gelle?

Aber jetzt kommt erst das Entscheidende.
Der Kerl hat einfach immer weitergemacht. Wie ein verkackter Schneepflug.
Hat sich nicht unterkriegen lassen und war trotzdem heiss auf jedes Tunier bis zum abwinken!
Zitat: "Ey wollt ihr euch nicht WICHSEN ihr Assis?"


Der Kleine war dauerhaft der erste beim Training und ist als letzter gegangen.
Selbst mit Perle und gutem Wetter!
Da kann sich so mancher unserer "Sunshine Soldier" mal 30 Scheiben von abschneiden!
Das erinnert mich an ein Zitat von Klaus Augenthaler der sinngemäß mal von sich gegeben hat:
"Natürlich gab es immer Talente beim Training. Leute die weitaus begabter und besser als ich waren. Und?
Im Endeffekt hab ich sie alle in Grund und Boden trainiert, da wo die aufgehört haben hab ich weitergemacht. Und ich hab alles gewonnen während die anderen auf der Couch sitzen..."

Oder wie Voller es mal treffend gesagt hat: "Talent hat wer das Training durchhält!"



Der Sieg vom Just for Fun II. mit seinem flying Armbar und Triangel Armbar Übergang hat mich von allen Leistungen unserer Jungs am meisten gefreut.
Als Trainer.
Dafür bekommt der Mann von mir den "Camo Belt" im No range combat verliehen und kein Penner kann dagegen was sagen!

Wenn jemand der eben "nichts" in die Wiege gelegt bekommt sich den Arsch aufreisst und am Ende seine Ehre gewinnt!

Montag, 13. April 2009

"Just for Fun" II. in Mülheim

Nach unserer Teilnahme am ersten Event dieser Art in Mülheim wollten wir dieses Mal so richtig Gas geben.
Kein MMA Event mehr vor der Brust, keine Hektik alles locker und entspannt.
Optimal eben.
Ich persönlich war sehr gespannt auf die Kämpfe unserer beiden Rookies Marcel und Jan.
Marcel war nicht "sonderlich" vorbereitet und hatte nach seiner Knie OP auch erst seit 1 -2 Wochen wieder mit dem regulären Training begonnen.
Dennoch lief sein Kampf gegen das Schwergewicht aus Mülheim im Grunde genommen genau so ab wie wir uns das auch vorgestellt hatten.
Kommen lassen, Leglock...
Bäm.




Das war natürlich nicht nur ein Sieg für Sparta sondern auch für ganz Rot Weiss!
Glückwunsch!



Jan´s erster Fight verlief bis auf den Ausgang ebenfalls hervorragend.
Single Leg, Guillotine gesprengt, Guard passiert und Side Mount gesichert.
Dann dennoch in einer fiesen Guillotine gelandet und leider tappen müssen.
Shit happens.


Aber unser Jan war so geil auf die "Wichserei" in Mülheim dass er uns in seinem zweiten Fight wirklich mit offenen Mäulern am Mattenrand hat da stehen lassen...
Aus dem Stand nen Flying Armbar dem der Gegner knapp entgehen konnte.
Aus der closed Guard mit Triangel attackiert, die dann in Blackbelt Manier in nen Armbar umgebaut und den Arm fachgerecht bäuchlings überstreckt...
WOOT!
Ich denke jeder unserer Jungs hat sich am meisten für unseren "Handständer" gefreut! Endlich der Lohn für die Mühen und den steinigen Weg den er weiß Gott als leichtester der Gruppe gehen musste.
Aber harte Arbeit macht sich eben bezahlt. Wer stets als einer der ersten beim Training erscheint und als einer der letzten geht MUSS irgendwann gewinnen!
Und wer zu Ostern EIER gesucht hat konnte die definitiv bei Jan finden!

Niko hat seinen Kampf gegen den aggressiv kämpfenden Serdar aus Düsseldorf bestritten.
Für die kurze Zeit die Serdar trainiert war er ein starker Gegner mit stetem Druck nach vorn.
Was Karl Stahl als "Konter" Grappler natürlich zu Gute kam.


Das war ein überaus spannender Kampf bei dem sich Niko durchgehend die dominanten Positionen und letzten Endes den Sieg via Mata Leon in der zweiten Runde sichern konnte.
Weiter so.




Christian startete zum ersten Mal advanced und bekam es dort mit der deutschen Antwort auf Bruce Willis zu tun.
Doch auch der ist schlagbar.



Zu Beginn der ersten Runde attackierte Martin im Stand mit Guillotine die Chris für einen Takedown nutzte und dann doch Halfguard (Bottom) endete.
Aus der halfguard konnte Chris seinen Gegner sweepen, anschliessend die Guard passieren und bis zum Ende der Runde die Sidemount sichern.
Leider konnte er seine angesetzte Björn Technik nicht weiterverfolgen da uns der Pausenpfiff mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht hat...
In der zweiten Runde war es Martin der sich nach einem starkem doppelten Beinangriff in Chris´ Guillotine wiederfand und diese dann doch sprengen konnte.



Der Kampf verlagerte sich in die Halfguard aus der Chris seinen Gegner abermals sweepen konnte (Mike Cüppers sei an dieser Stelle gedankt)!


Unser Krötschzilla erkämpfte sich die Sidemount und konnte sie auch bis zum Ende der Runde "safen".
Ein spannender Fight von beiden und der Sieg nach Punkten für unseren Spartiaten ging meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung.

Sein zweiter Kampf ist dann irgendwie an uns vorbeigegangen.
Ich war noch nicht recht an der Matte da wurde Chris auch schon bilderbuchhaft von seinem Gegner kopfhoch ausgehoben und zu Boden gebracht.
Der Brasi aus Essen ließ Chris wenig Chancen und tappte ihn relativ fix via Armbar, der so fies aussah, daß mir beim zugucken schlecht wurde...
Ich hoffe das kommt auf dem Pic einigermassen rüber...


Alles in allem für unser Team ein sehr erfolgreicher Tag.
Es war vor allem interessant für mich zu sehen wie sich unsere Jungs nach der seit einigen Monaten durchgezogenen "Trainingsumstellung" schlagen würden...
Es ging nur noch darum Druck zu machen, den Takedown zu suchen und immer wieder hoch zu kommen...
Immer zu versuchen SELBST den Kampf zu diktieren.
Und ich denke das hat sich an diesem Tag tatsächlich ausgezahlt...
So kann es weitergehen.